24 Schweppermannsbote Forstrevier Kastl Unser Jubiläum braucht viele Helfer. Jeder der Zeit und Lust hat uns zu unterstützen, kann sich bei unserem Festausschuss melden. Freundliche Grüße FF Kastl + FF Pfaffenhofen Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, Manchmal muss man in die Ferne schweifen um zu erkennen, was in der Heimat alles gut läuft. Eine Privatwaldberatung und auch finanzielle Förderung, wie sie der Freistaat Bayern anbietet, gibt es in Schweden bei Weitem nicht. Das Waldgesetz ist strikter, Waldbiotope sind kartiert und die Hauptaufgabe der schwedischen Forstverwaltung (Skogsstyrelsen) ist es die Kahlschlagsanmeldungen entgegen zu nehmen, die die Waldbesitzer abgeben MÜSSEN, und zu überprüfen ob kartierte Biotope betroffen sind und wenn JA, welche Maßnahmen getroffen werden müssen um das Schutzgut nicht zu beeinträchtigen. Kahlschlag ist hier immer noch das Regelverfahren und die Überlegungen einer dauerwaldartigen Bewirtschaftung gibt es zwar aber sie stehen noch ganz am Anfang. Auch staatliche Förderung gibt es, vor allem für Wiedervernässung von drainierten Mooren, aber auch für Laubwaldanpflanzungen. Allerdings kommt das selten vor, bzw. Skogsstyrelsen entscheidet nach eigenen Gesichtspunkten ob sie das fördern wollen oder nicht. Sie sind budgetmässig viel mehr eingeschränkt als wir in Bayern. Die Beratung wird im Wesentlichen von den Waldbesitzervereinigungen vorgenommen. Allerding sind die nicht zu vergleichen mit unseren. Da gibt es 3 Große: Norrskog ("Nordwald"), Mellanskog ("Zwischenwald") und Södra ("Süden) und 2 Kleinere irgendwo im hohen Norden. Diese Waldbesitzervereinigungen bieten ähnliche Leistungen an wie unsere, dort wird Demokratie und Mitbestimmung jedoch mehr gelebt. Sie haben eigene Sägewerke und zum Teil sogar Zellulosewerke. Die Beratung läuft aber im Wesentlichen auf die Planung und Durchführung, welche Flächen als nächstes kahl geschlagen und mit Fichte oder Kiefer wieder aufgeforstet werden sollen, hinaus. Ädellöv (Laubwald mit Hartholz) gibt es vor allem im Süden. Die Eiche ist weiter verbreitet als bei uns. Ansonsten herrschen Fichte, Kiefer, Birke vor. Inzwischen wird auch die Birkennaturverjüngung wieder toleriert, weil man gemerkt hat, dass man die Birke schon nach 40 Jahren für Papierholz und Hackschnitzel herunterhacken kann und nicht erst 80 Jahre warten muss wie bei Fichte und Kiefer und dass man Birke nicht pflanzen muss. Bis nach Mittelschweden hinauf war das aber nicht immer so. Die ursprüngliche Bestockung enthielt viel mehr Laubholz, ist aber, wie bei uns, duch menschliche Bewirtschaftung massiv verändert worden. Rehe und Elche gibt es reichlich. Auch die Wildschweine nehmen wie bei uns besorgniserregend zu. Die Elche sind viel heimlicher und trotz ihrer Größe nur selten zu sehen. Sie gehen auch ungern tagsüber auf landwirtschaftliche Flächen hinaus. Da und dort gibt es etwas Dam- oder Rotwild. Abschusspläne gibt es nur für Elch und Rotwild. Jeder darf auf seinem Grund jagen. Mindesteigenjagdgrößen gibt es nicht. Viele Eigentümer schließen sich aber in einer sog. "Jaktlag" (Jagdmannschaft) zusammen und bejagen ihre Flächen gemeinsam. Drückjagden (auch mit Schrot auf Rehe) sind im Herbst / Winter sehr populär. Junge Kiefern machen einen Großteil der Winternahrung der Elche aus. Elchkühe brechen oft noch 4 bis 5 m hohe Kiefern ab, damit die Kälber etwas zu fressen haben. Die Birke wird auf vielen Flächen immer noch unkrautartig herausgepflegt (wie bei uns in frü-
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